5. / 6. Zug

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5. Zug

Nachdem sich im Frühjahr 1971 in Emstek die St. Paulus Schützenbruderschaft etablierte, wurde diese in verschiedene Züge aufgeteilt. So gründeten auch die Schützen an der Halener Straße ihren 5. Zug. Durch Aufruf in der Tageszeitung und durch Mund-zu-Mund Propaganda erfolgte die Einladung. Dieser waren eine große und begeisterte Anzahl von interessierten Einwohnern gefolgt.

Bereits vor Gründung des 5. Zuges waren mehrere der Anwesenden Mitglied in der Bruderschaft Höltinghausen, zu der auch Halen seinerzeit gehörte.

Die Versammlung fand in der Gaststätte „Lampen Frieda“ an der Halener Straße statt. Als erster Zugführer wurde Manfred Moormann gewählt, der bereits große Erfahrungen im Schützenwesen aus seiner Zeit als „Junggeselle“ aus Visbek mitbrachte. Zu seinem Stellvertreter wählte die Versammlung Ludger Rump, als Kassenwart Hans Frederichs und als Schriftführer Georg Zimmermann. Das Amt des Schießmeisters übernahmen Georg Muschalla und Josef Pundsack.

Bei Einteilung der Züge war vom Hauptvorstand angedacht worden, dass die obere August-Kühling-Straße (von Rump bis zur Einmündung der Ostlandstraße) dem 2. Zug angegliedert werden sollte. Dem widersprachen die Schützen des 5. Zuges, da bereits an der Halener Straße das sogenannte „Drei Königsfest“ gefeiert wurde und sich das Einzugsgebiet auch auf die obere August-Kühling-Straße erstreckte. Dem Widerspruch wurde statt gegeben.

Treffpunkt des 5. Zuges und als Zuglokal auserkoren wurde die Gaststätte „Lampen Frieda“ an der Halener Straße. Hier trafen sich alle Emsteker zum Feierabend, um über die „große“ und „kleine“ Politik zu debattieren.

Auf der Mitgliederversammlung 1975 berichtete der Vorstand, dass das Vereinslokal verlegt werden müsse, da die Pächter, die Eheleute Lampe, aufgrund des Ablaufes des Pachtvertrages die Gaststätte aufgeben würden. Daraufhin wurde einstimmig die Verlegung des Vereinslokals zur Gaststätte „Sieverding Halener-Höhe“, das von den Pächtern Fritz und Margret Lamping betrieben wurde, beschlossen.

Bis zur Schließung dieser Gaststätte war hier das Domizil der Schützen des 5. Zuges.

Heute finden sich bei Vereinsangelegenheiten die Schützen des 5. Zuges im Schützenhaus ein.

Der Verein wurde flügge und die Mitglieder waren voller Tatendrang. Am Ostersamstag 1971 trafen sich einige Schützenbrüder bei „Lampen Frieda“ zum sog. Dämmershoppen. Unter ihnen waren auch der Kaufmann Franz Moors. Er war seinerzeit Eigentümer eines Grundstücks, das an der Halener Straße (heute zwischen Volksbank und Bäckerei Burrichter) gelegen ist. Dieses Grundstück war von ihm zwecks Bauland an die Gemeinde Emstek verkauft worden.

Auf dem Grundstück standen diverse kleine Hühner-/Hähnchenställe, die er noch abreißen und entsorgen musste. Die Schützen boten ihre Hilfe unter der Federführung von Josef Mählmann an.

Es wurde nicht lange überlegt und sofort beschlossen, dass die Ställe am Ostersonntag abgerissen und abends das Holz als Osterfeuer verbrand werden sollte.

So machten sich die Schützen am Nachmittag unter der Hilfe der Bagger von Josef Mählmann, der als Tiefbauunternehmer über entsprechende Gerätschaften verfügte, an die Arbeit. Das Holz wurde aufgeschichtet und am Abend angezündet. In gemütlicher Runde ließ man den Tag ausklingen.

Der Kaufmann Franz Moors hatte für den Abbruch einen größeren Geldbetrag ausgelobt. Dieser fand Eingang in die Zugkasse des 5. Zuges und legte somit den Grundstein für das Zugvermögen.

Um bei den zukünftig anstehenden Schießwettbewerben erfolgreich zu bestehen, wurde beschlossen, den Übungsabend im 14-tägigen Rhythmus jeweils am Mittwochabend ab 20 Uhr auf dem Schießstand in Garthe festzulegen. Das Schießen fand unter der Leitung der Schießmeister Georg Muschalla und Josef Pundsack statt.

Die Übungsabende zahlten sich aus. Beim Königsschießen 1973 errang der Schießleiter und Schützenbruder Georg Muschalla die Königswürde. Die Zugmitglieder waren in heller Aufregung. Zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte des 5. Zuges wurde ein König gestellt. Das Haus von König Georg und Königin Mary sowie die Straßen im Zuggebiet wurden geschmückt und man feierte ein rauschendes Schützenfest.

Bereits Ende 1973 verlegten die Schützen des 5. Zuges ihren Übungsabend von Mittwoch auf Freitag.

Auf der Mitgliederversammlung 1975 berichtete der Vorstand, dass mit der Verlegung des Vereinslokals zur „Halener-Höhe“ die Möglichkeit bestehe, einen eigenen Luftgewehrstand für das Vereinsleben des 5. Zuges zu errichten.

Hierzu hatte er bereits Kontakt mit Josef  Sieverding aufgenommen. Sieverding bot die ehemalige Kfz-Werkstatt von Georg Muschalla als Räumlichkeit an.

Die Umbauarbeiten wurden von den Vereinsmitgliedern durchgeführt und den jährlichen Pachtzins übernahm der Zuggastwirt. Die Fertigstellung des Schießstandes feierten die Schützen mit einem Spanferkelessen. Dieser Schießstand diente bis zur Aufgabe des Zuglokals durch den Vereinswirt als Übungsstätte. Danach wurde der Übungsabend wieder nach Garthe verlegt. Heute finden diese Abende in dem Schützenhaus an der Sportallee in Emstek statt.

Durch das stetige Üben der Schützen konnten zahlreiche und hervorragende Schießleistungen erzielt werden. Dies wird unterstrichen durch den mehrfachen Gewinn des Wanderpokals auf Vereinsebene. Aber auch auf Bezirks-, Landes- oder Bundesebene wurden gute Ergebnisse erreicht.

Mittlerweile nehmen ca. 20 – 25 Schützen an den jeweiligen Übungsabenden teil.

Jeder Verein lebt von seinem Nachwuchs. So ist das stetige Bemühen um die Jugend  ein wesentlicher Bestandteil unseres Zuges.

Seit Bestehen unseres Zuges finden unter Aufsicht engagierter Schießleiter im 2-wöchigen Rhythmus am Sonntagmorgen entsprechende Übungsvormittage statt. Zuerst fanden diese Vormittage in der Schützenhalle in Garthe statt. Die Schießmeister Josef Pundsack und Kollegen „beluden“ ihren PKW mit der Schützenjugend und fuhren nach Garthe. Reichte die Körpergröße noch nicht dazu, um über den Gewehrlauf das Ziel in Augenschein zu nehmen, wurden kurzerhand eine oder mehrere Sprudelkisten zum Podest umgebaut. Die Übungsvormittage wurden 1975 verlegt auf den „eigenen Schießstand“ zum Zuglokal „Halener Höhe“.  Nach Schließung wurden sie nach Garthe zurückverlegt. Heute finden sie regelmäßig in dem Schützenhaus an der Sportallee statt.

Durch das stetige Üben und durch die professionelle Anleitung der Schießleitung kann unsere Schützenjugend auf diverse Erfolge in den einzelnen Wettbewerben (wie Königs-/Prinzenschießen, Vereinsmeisterschaften,  Schnurschießen usw.) zurückblicken.

Neben den schießsportlichen Veranstaltungen pflegt der 5. Zug auch das gesellschaftliche Miteinander.

So werden für die Schützenjugend Ausflüge zu Erlebnisparks, Radwanderungen mit Zelten, Weihnachtsfeiern usw. angeboten. Diese Veranstaltungen sind immer ein „Highlight“ für unsere jungen Mitglieder.

Bei den Erwachsenen sind das jährliche „Zugfest“ und der Maigang die „Highlights“ des Jahres.

Aber nicht nur „Feste feiern“ wird im 5. Zug groß geschrieben. So wird seit Bestehen des Zuges in einem dreijährigen Rhythmus ein Pokalschießen für „Jedermann“ veranstaltet. Hierzu wurde seinerzeit der Saal in der Gaststätte „Halener Höhe“ zum Luftgewehrstand umgerüstet. Ausgelobt wurden als erster Preis ein Reh oder ein ½ Schwein und viele weitere wertvolle Preise. Das Preisschießen wurde sehr gut angenommen. Mit der Aufgabe der Gaststätte wurde das Preisschießen vorerst eingestellt.

Nachdem der 5. Zug seine Vereinstätigkeiten in das Schützenhaus an der Sportallee verlegte, wurde vom Schützenbruder Ludger Rump sen. auf einer Vorstandssitzung das Preisschießen in Erinnerung gerufen. Der Vorschlag wurde in die Tat umgesetzt.

Seitdem veranstaltet der 5. Zug im dreijährigen Rhythmus unter dem Motto „Das Schießen mit dem Gewehr auf kleine Scheiben ist Sport. Und Sport ist die schönste Nebensache der Welt“, ein Firmen- und Vereinspokalschießen. Diese Veranstaltungen wurden bisher sehr gut angenommen.

Des Weiteren wurden vom 5. Zug in unregelmäßigen Abständen „große Straßenfeste“, „Familien-Schießtage“, „Tag der offenen Tür“ usw. für jedermann angeboten. Das Rahmenprogramm sprach jeweils „Jung und Alt“ an. Viele und zufriedene Besucher konnten immer wieder begrüßt werden.

6. Zug

Das ursprüngliche Einzugsgebiet des 6. Zugs reichte vom Eichenkamp als nördliche Grenze über den Molkenkamp im Osten bis zur Antoniusstraße im Süden. Im Westen grenzt er in der Bahnhofstraße an den 4. Zug.

Das Vereinslokal war die Gaststätte Bernard Teping. Hier fanden die regelmäßigen Versammlungen statt und die Feste auf Tepings Wiese waren eine Attraktion für Jung und Alt.

Als ersten Zugführer erwählten sich die Schützen im Einzugsgebiet im Jahr 1971 Günter Campen. Ihm folgte im Jahr 1976 Karl-Heinz Ast. Er lenkte die Geschicke des 6. Zuges 17 Jahre lang.

Bereits in den ersten Jahren der jungen Bruderschaft feierten wir große Erfolge. Der erste Schützenkönig kam mit Josef Gardewin aus unseren Reihen.

Leider fand sich im Jahr 2013 kein Nachfolger für das Amt des Zugführers und für diverse Vorstandsposten. Darum wurde auf einer außerordentlichen Mitgliederversammlung beschlossen sich dem 5. Zug der Bruderschaft anzuschließen.

Stand: 2021